Pfarrkirche Heilige Familie Gerliswil

Historisches

Der Bedarf nach einer neuen Kirche war ausgewiesen. So ergriff der damalige Pfarrer Franz Xaver Meyer die Initiative und kaufte den besten Bauplatz Emmens. Im Projekt-Wettbewerb setzte sich Adolf Gaudy, ein bekannter Architekt, einstimmig durch. Sein Baustil kann dem Historismus zugeordnet werden, am Übergang zum Jugendstil. Das Erscheinungsbild der Kirche ist kraftvoll, voller Rhythmus und Gegensätze. Auch im Inneren spielte der Architekt mit Stilen, nahm das eine Element aus der einen, ein anderes aus einer anderen Epoche und fügte diese meisterhaft zusammen. Auffallend ist, dass die Glasfenster der linken Seite heilige Frauen zeigen, während diejenigen der rechten Seite heiligen Männern gewidmet sind. Das Relief über dem Hauptportal lädt im Namen Jesu ein: «Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid.»

 

1915, ein Jahr nach Kriegsausbruch, konnte die Kirche feierlich eingeweiht werden. Die Erstellung von Orgel und Glocken wurde auf bessere Zeiten verschoben (1922 respektive 1924).
1983 erfolgte eine Umgestaltung des Chorraumes. Die letzten Renovationen erfolgten 1996/1997 (aussen) und 2001 (innen).

Entwurf in Aquarall der zu bauenden Pfarrkirche.

Orgel 

1922 wurde eine Goll-Orgel eingeweiht. 1970 wurde sie durch ein Instrument der Firma Graf AG, Sursee, ersetzt (41 Register, 3 Manuale und Pedal). Anlässlich der Revision von 1993 wurden von der Firma Cäcilia AG, Luzern/Kriens einige Umbauten vorgenommen.

(Weitere Informationen finden sich im «Orgelverzeichnis Schweiz».)

Kirchenglocken

Der Kirchturm verfügt über sieben Glocken. Deren sechs wurden von den Gebr. Rüetschi, Aarau, gegossen und 1924 eingeweiht. Die Glocken sind der heiligen Dreifaltigkeit, der heiligen Familie, Maria, Mauritius, Schutzengel und der Cäcilia gewidmet. Gestimmt sind sie wie folgt: As°, B°, des‘, f‘, as‘ und b‘.

Eine Aufnahme des Vollgeläuts von Robin Marti findet sich auf YouTube.


Das Geläut der siebten Glocke, einer kleinen Taufglocke, ertönt eigenständig. Über ihre Herkunft lassen sich nur Vermutungen anstellen. Denkbar wäre, dass sie von der 1915 abgebrochenen Notkirche übernommen wurde.

 

Fotos: Roberto Conciatori, Luzern