Porträt
In Rothenburg steht die Kirche buchstäblich mitten im Dorf. Kirchen- und Dorfleben sind untrennbar miteinander verflochten. So finden viele Vereins- und gemeinschaftliche Anlässe im Pfarreiheim im Flecken statt. Aber auch Anlässe der Gemeinde sind ohne das Mitwirken des Pfarreiteams oder kirchlicher Vereine nicht denkbar.
Zusammenarbeit
In Sachen kirchliche Jugendarbeit oder Sozialberatung arbeiten sämtliche fünf Pfarreien der Katholischen Kirche Emmen-Rothenburg zusammen. In der Ökumene erweitert sich dieser Kreis um die evangelisch-reformierte Teilkirchgemeinde Emmen-Rothenburg, insbesondere mit dem Standort Burghügel.
Barbara – unsere Kirchenpatronin
Der Festtag der heiligen Barbara wird am 4. Dezember gefeiert. Vom 14. Jh. an gehörte Barbara zu den beliebtesten und am häufigsten dargestellten Heiligengestalten und im 15. Jh. wurde die Märtyrerin der Gruppe der 14 Nothelfer zugeordnet.
Die Lebensgeschichte der heiligen Barbara ist von Legenden umrankt. Sie lebte Ende des 3. Jhs. als Tochter des wohlhabenden Dioscuros in Nikomedien, dem heutigen Izmid in der Türkei. Ihr wurden aussergewöhnliche Schönheit, Gelehrsamkeit und ein scharfer Verstand nachgesagt. Die reichsten und stattlichsten Jünglinge der Stadt sollen um die schöne Tochter aus heidnischem Haus geworben haben. Doch sie wies jede Werbung zurück.
Regelmässig suchte Barbara eine Gruppe getaufter ChristInnen auf, die zu jener Zeit in ständiger Angst vor Verfolgung im Verborgenen wirkten. Im Laufe der religiösen Unterweisungen gelangte Barbara zur Erkenntnis, dass ihr weiterer Lebensweg christlich verlaufen solle. Ihr Vater, ein fanatischer Christenhasser, bemerkte die Veränderung, die in seiner Tochter vorging. Um sie vom Umgang mit ChristInnen abzuhalten, liess er neben seinem Haus einen Turm errichten, in den er Barbara einsperren wollte. Als er von einer Geschäftsreise zurückkehrte, bemerkte er, dass Barbara die Bauarbeiter angewiesen hatte, statt zwei deren drei Fenster mauern zu lassen. Der wütende Dioscuros fragte seine Tochter nach dem Grund für diese Weisung. Barbara antwortete ihm, drei stehe für die Dreifaltigkeit. Als sie ihm eröffnete, dass sie inzwischen heimlich getauft worden war, raste Dioscuros vor Zorn. Als er Barbara züchtigen wollte, öffnete sich im Boden jedoch ein Spalt, der das Mädchen verbarg.
Grausames Martyrium
Später schleppte Dioscuros seine Tochter vor den Statthalter, einen erbitterten Christenverfolger. Dieser liess Barbara geisseln. Doch sie bemerkte dazu nur, es fühle sich an, als ob sie von Pfauenfedern gestreichelt würde. Nachts soll ihr dann Christus erschienen sein und ihre Wunden geheilt haben. Daraufhin liess der Statthalter Barbara mit Keulen schlagen, mit brennenden Fackeln foltern und ihr die Brüste abschneiden. Als er das entstellte Mädchen durch die Strassen der Stadt treiben wollte, erschien plötzlich ein Engel vom Himmel und hüllte den blutenden Körper Barbaras in ein weisses Gewand. Als der Statthalter erkannte, dass er mit allen Folterungen nichts erreichen konnte, gab er den Befehl, Barbara mit dem Schwert zu töten. Es war Dioscuros, der dieses Urteil an seiner Tochter eigenhändig vollzog. Kaum hatte er das Mordwerkzeug abgelegt, wurde er selbst vom Blitz erschlagen.
Soweit erzählt eine der zahlreichen Barbara-Legenden ihren Tod. Das Todesjahr Barbaras soll 306 gewesen sein. Dies alles geschah in der Regierungszeit von Galerius Valerius Maximinus, genannt Daia, der als einer der brutalsten Christenverfolger in die Geschichte einging.
Lebendiges Brauchtum
Um die Gestalt der Märtyrerin Barbara entwickelten sich zahlreiche Volksbräuche. Der bekannteste ist sicherlich das Schneiden von «Barbara-Zweigen». Dabei werden am 4. Dezember Zweige von Obstbäumen bei Zimmertemperatur in Vasen gestellt, in der Hoffnung, dass sie zu Weihnachten blühen. Falls sie tatsächlich Blüten tragen, wird dies als Glückssymbol für das folgende Jahr gedeutet.
Die Bergleute zünden zum Schutz vor Unglück und Tod im Bergwerk ein „Barbara-Licht“ an und verehren die Märtyrerin ausserdem als ihre Schutzheilige.
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