Pfarrkirche St. Mauritius Emmen

Historisches

Die heutige Pfarrkirche St. Mauritius wurde vom Architekten Fidel Obrist aus Rheinfelden erbaut (dem nachmaligen Erbauer der Kirche St. Martin in Malters). Es handelt sich dabei um einen spätbarock-klassizistischen Kirchenbau, der typisch war für die Innerschweiz. Der hohe Turm schliesst mit einer Laternenhaube mit vier Zifferblattgiebeln ab. Der Innenraum wird durch feine Stuckaturen akzentuiert. Die Deckengemälde von Karl Georg Kaiser entstanden 1896. Altäre und Kanzel sind in Stuckmarmor gehalten. Die Altargemälde schuf Kaspar Anton Menteler. Am 22. September 1831, am Fest des heiligen Mauritius und seiner Gefährten, konnte die neue Kirche eingesegnet werden. Die eigentliche Kirchweihe durch Bischof Anton Salzmann fand allerdings erst am 11. Oktober 1837 statt. 1896, 1947 und 1993 sowie 2005 fanden Renovationen statt. Seit 1970 steht die Kirche unter kantonalem Denkmalschutz.

 

Orgel St. Mauritius

Recycling ist nichts Neues. Selbst Orgeln werden durch Recycling mehrere Leben geschenkt. So wurde die Orgel aus der Vorgängerkirche (1777 durch Johannes Dreyer, Wallbach, gebaut) 1837 in die neue Kirche versetzt. Als schliesslich 1861 eine neue Orgel eingebaut wurde (Johann Nepomuk Kiene, Deutschland) wurde das alte Instrument nach Nottwil verkauft. Der neuen Orgel war jedoch kein langes Leben bestimmt. Bereits 1896 ergriff die Kath. Kirchgemeinde Emmen die Gelegenheit, die 1896 von Friedrich Goll, Luzern, für die Schweiz. Landesausstellung in Genf erbaute Orgel zu übernehmen. Ein halbes Jahrhundert später wurden die 24 Register mit 2 Manualen und Pedal den Ansprüchen nicht mehr gerecht. So wurde 1945 ein viertes Instrument eingebaut - wiederum eine Goll-Orgel mit 50 Registern auf 3 Manualen und Pedal. Ein weiteres halbes Jahrhundert später erarbeitete Dr. Marco Brandazza ein Konzept für eine neue Orgel. Diesmal kam die Firma Metzler AG, Dietikon, zum Zug. Die neue Orgel mit 27 Registern auf 2 Manualen und Pedal wurde 2001 eingeweiht. Am 6. Mai 2001 wurde die neue Metzler-Orgel eingeweiht. Deren Anschaffung wurde durch einen grossen Beitrag engagierter Emmer Vereine (Orgelbazar etc.) erst möglich.

(Weitere Informationen finden sich im «Orgelverzeichnis Schweiz».)

 

Kirchenglocken St. Mauritius

Der Kirchturm verfügt über sieben Glocken. Die grösste, die Dreifaltigkeitsglocke, wiegt ganze 6010 Kilogramm und wurde 1880 von den Gebr. Rüetschi, Aarau, gegossen. Sie wird ergänzt durch folgende Glocken: Mittagsglocke, Antonius- oder Betglocke, Wetter- oder Feuerglocke, Wandlungsglocke, Rosenkranzglocke und Taufglocke. Gestimmt sind sie wie folgt: Gis° - cis‘ - dis‘ - e‘ - gis‘ - ais‘ - d‘‘.

Eine Aufnahme des Vollgeläuts von Robin Marti findet sich auf YouTube.

Fotos: B. Stücheli und U. Hüsler